#8 Der "weibliche" Beethoven - Wer war Emilie Mayer?
Shownotes
„Emilie Mayer, Componistin“ schrieb die 39-jährige Apothekertochter aus Friedland 1850 an das Klingelschild ihrer Berliner Wohnung, nachdem ihre dritte Sinfonie im Königlichen Schauspielhaus in Berlin aufgeführt worden war.
Von den einen wurde die Künstlerin dafür als Ausnahmeerscheinung gerühmt, von anderen musste sie Herablassung ertragen.
Emilie Mayer ließ sich vom Gegenwind Zeit ihres Lebens nicht entmutigen.
Man weiß nicht, wie sie dachte, und kaum, wie sie aussah. Aber man weiß, wie sie komponierte, wie sie unbekümmert Harmonien und Stimmungen wechselte und gegeneinander schnitt.
Emilie Luise Friederika Mayer wurde zu Lebzeiten „weiblicher Beethoven“ genannt.
Ein ambivalentes Kompliment: Einerseits war es schmeichelhaft für die Komponistin, in einem Atemzug mit dem eine Generation älteren Kollegen genannt zu werden. Andererseits unterstellt es ihr ein Klingen-Wie vielleicht sogar ein Nachahmen, das es so aber gar nicht war.
Zwar erinnern Mayers Sinfonien an die Beethovens, beim zweiten Hören merkt man aber: Das ist nicht der formstrenge Beethoven!
Mayers Klang ist feiner, ihre lyrischen Stellen sind weniger kristallin kühl, vielmehr sensibler, verspielter, teils auch humorvoller.
Hören Sie weiter & mehr im Podcast 😉
Mit wohltemperierten Grüßen
Claudia Lutschewitz & Andreas Lucewicz
https://www.andreaslucewicz.de/
https://www.youtube.com/watch?v=9g6hhzg41jo
Buchempfehlung „Emilie Mayer: Europas größte Komponistin. Eine Spurensuche“ Barbara Beuys Dittrich Verlag (2021) ISBN-10: 3947373694
CD-Empfehlung Sinfonien 1 & 2 Emilie Mayer NDR-Radiophilharmonie Dirigent: Leo Mcfall Classic Production Osnabrück ASIN: B088T7BTLZ
Musikbeispiele im Podcast Beethoven (1770-1827) Sonate Nr. 8 c-Moll Op. 13 „Pathétique“
- Grave - Allegro di molto e con brio
- Andante cantabile
- Rondo: Allegro
Andreas Lucewicz, Piano (Konzert-Aufnahme | Instrument: Grotrian-Steinweg 275 von 1938)
Johanna Grünhagen
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