#10 Die Kraft der Musik: Zu- & Hin- HÖREN

Shownotes

Viele Philosophen, Dichter, Denker und Musiker haben sich seit Jahrhunderten mit der Wirkung von Musik auf den Menschen beschäftigt. Und auch Literaten, Neurologen und Psychologen forschen bis heute unermüdlich daran, diese ganz eigene Qualität der Musik zu erklären.

Ihr Geheimnis ist jedenfalls bis heute (noch) nicht entschlüsselt.

Die Naturwissenschaften erklären uns die Welt, die den Menschen unmittelbar umgibt. Mit der Welt in unseren Vorstellungen aber haben sie nicht unmittelbar etwas zu tun. Auf dieser Ebene kommen dann also die Künste ins Spiel, also die Literatur, die Malerei und die Musik.

Kunst beginnt an der Grenze der Welt, die wir uns vorstellen, die wir in Gedanken konstruieren, nicht der, die wir unmittelbar sehen (leben).

Die Künste also prägen unsere Vorstellung davon, wie wir leben wollen.

Sie wirken mehr oder weniger direkt auf uns ein und genau deswegen sind die Künste so wichtig - gerade jetzt in dieser tiefen gesellschaftlichen Zäsur, dieser gesellschaftlichen Sinnkrise, in der es darum geht, Vorstellungen von der Welt zu entwickeln in der wir zukünftig leben wollen und können.

Musik hilf uns beim Gestalten unseres Vorstellungsvermögens.

Und daher hat sie, haben alle Künste eine ungemein mobilisierende Kraft, deren Geheimnis sich den Menschen nie ganz erschlossen hat. Das mag der Grund dafür sein, dass Menschen seit mehr als zwei Jahrtausenden Kunst nicht nur erschaffen oder erleben, sondern unablässig über ihr Wirken philosophieren.

Musikalische Erfahrung schafft eine ganz eigenwillige erkenntnisfördernde Emotionalität, die uns letztlich auf uns Menschen zurückwirft und uns zu uns selbst führt.

Ist erst eine gesellschaftliche Sinnkrise nötig, um zu erkennen, dass die Künste und dabei gerade auch die klassische Musik in diesen krisenreichen Zeiten viel zu bieten haben?

Denn Musik kann soziale und ethnische Grenzen überwinden und die Welt zum Klingen bringen.

Und gerne schließe ich mich Kent Nagana an, der einmal sagte: „Ich träume von einer Welt, in der jeder Mensch die Chance hat Zugang zur klassischen Musik zu finden.“

Hören Sie weiter & mehr im Podcast 😉

Mit wohltemperierten Grüßen Andreas Lucewicz & Claudia Lutschewitz

https://www.andreaslucewicz.de/ https://www.youtube.com/watch?v=9g6hhzg41jo

Buchempfehlung: „Erwarten Sie Wunder!“ Kent Nagano (2014) Berlin Verlag

CD-Empfehlung siehe Musikbeispiele

Musikbeispiele im Podcast: Johannes Brahms (1833-1897)
Variationen über ein eigenes Thema Op. 21 Nr. 1 | Andreas Lucewicz, Piano (Aufnahme: EigenArt 10070 /Instrument: Steinway D)

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